PSA-Wert: Erhöhte und normale Werte (2024)

Von: Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)

Letzte Aktualisierung: 03.05.2023

Der PSA-Wert (prostataspezifisches Antigen) ist der Wert eines speziellen Eiweißes, das in der Prostata gebildet wird. Mit einer Messung des PSA-Werts kann die Gesundheit der Prostata beurteilt werden. Welcher PSA-Wert als normal gilt und welche Ursachen hinter erhöhten Werten stecken können.

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  • Definition
  • Ursache erhöhter Werte
  • Tabelle mit Werten
  • Wann ist Test sinnvoll?

FAQ: Häufige Fragen zum PSA-Wert

Der PSA-Wert sagt etwas über die Aktivität der Prostata aus. Erhöhte Werte können beispielsweise für Prostataerkrankungen sprechen, aber auch aufgrund von harmlosen Ursachen entstehen. Wichtig ist, den PSA-Wert unter Beachtung individueller Faktoren zu interpretieren und unter Umständen weitere Untersuchungen durchzuführen. Vor allem zur Verlaufskontrolle von Prostatakrebs ist der PSA-Wert wichtig – allerdings dient er allein nicht zur sicheren Diagnose eines Tumors der Prostata.

Der normale Bereich des PSA-Werts liegt zwischen 0 und 4 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml). Genaue Grenzwerte lassen sich für gesunde Männer nicht bestimmen. Zur Orientierung dienen jedoch altersabhängige Normbereiche, deren Aussagekraft jedoch stets mit individuellen Faktoren wie Vorerkrankungen interpretiert werden muss.

Je höher der PSA-Wert ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für ein Prostatakarzinom. Allerdings kann bei Prostatakrebs der PSA-Wert auch im Normbereich liegen, weshalb stets weitere Untersuchungen erforderlich sind. Bei einem sehr hohen PSA-Wert über 10 ng/ml ist die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrebs hoch, derartige Werte sind aber selten.

Der Konsum von Alkohol hat keinen direkten Einfluss auf den PSA-Wert. Allerdings erhöht Alkohol das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, der wiederum den Wert beeinflussen kann.

Verschiedene Medikamente, die zur Behandlung einer benignen Prostatahyperplasie zum Einsatz kommen, können den PSA-Wert erhöhen. Dazu zählen vor allem 5-Alpha-Reduktase-Hemmer wie Finasterid und Dutasterid.

Was ist der PSA-Wert?

Das prostataspezifische Antigen – kurz PSA – ist ein von der Prostata (Vorsteherdrüse) gebildetes Eiweiß. Das PSA verflüssigt die Samenflüssigkeit des Mannes und sorgt so dafür, dass sich die Spermien besser bewegen können. Da die männliche Vorsteherdrüse gut durchblutet ist, lässt sich der PSA-Wert durch einen Bluttest ermitteln, aber auch im Ejakulat nachweisen. Er gilt somit als Blutwert der Prostata und gibt einen Hinweis auf die Aktivität des Organs. Bei jedem gesunden Mann lässt sich deshalb ein gewisser PSA-Wert nachweisen. Erhöhte Werte hingegen können für eine Prostataerkrankung sprechen.

PSA-Wert erhöht: Mögliche Ursachen

Ein erhöhter PSA-Wert kann ein Indiz für eine Erkrankung der Prostata sein, aber auch aufgrund von harmlosen Ursachen entstehen. Mögliche Auslöser, die hinter einem erhöhten PSA-Wert stecken können, sind:

  • Prostataentzündung: Bei einer Prostatitis kann der PSA-Wert leicht erhöht sein. Vor allem bei Männern unter 35 Jahren ist eine Entzündung der Prostata häufig ursächlich.

  • gutartige Vergrößerung der Prostata: Unter einer benignen Prostatahyperplasie, kurz BPH, leidet mit zunehmendem Alter fast jeder Mann, da das Organ mit den Jahren wächst. Eine gutartige Prostatavergrößerungkann ebenso den Wert des prostataspezifischen Antigens erhöhen.

  • bösartige Prostatavergrößerung: Auch bei Prostatakrebs (Prostatakarzinom) kann der Wert erhöht sein, da Krebszellen mitunter PSA ausschütten.

  • Harnwegsinfektionen: Hinter erhöhten Werten stecken möglicherweise auch Harnwegsinfektionen wie Harn- oder Blasenentzündungen.

  • Einnahme von Medikamenten: Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel gegen eine gutartige Prostatavergrößerung, wie 5-Alpha-Reduktase-Hemmer, sind mögliche Auslöser.

  • Blasenspiegelung: Infolge einer Zystoskopie kann der Wert drei bis vier Wochen lang erhöht sein.

  • mechanische Reizung: Wird Druck auf die Prostata ausgeübt, etwa durch Radfahren, eine ärztliche Tastuntersuchungder Prostata odereinen transrektalen Ultraschall (TRUS), kann sich der PSA-Wert erhöhen.

  • Samenerguss: Auch nach einer Ejakulation kann der PSA-Wert für einige Zeit erhöht sein.

Wer den PSA-Wert ärztlich bestimmen lässt, sollte vor dem Test deshalb möglichst keinen Druck auf die Vorsteherdrüse ausüben und bestenfalls für mindestens 24 Stunden nicht ejakulieren. Grundsätzlich sollte vor einem PSA-Test die*der Urolog*in über derartige Einflüsse informiert werden, um das Testergebnis richtig interpretieren zu können.

Allein mithilfe des PSA-Werts können Fachleute keine Rückschlüsse auf eine spezifische Krankheit ziehen – für eine genaue Diagnose sind stets weitere Untersuchungen, etwa eine Gewebeprobe (Biopsie), erforderlich. Bei diagnostiziertem Prostatakrebs dient die Bestimmung des PSA-Werts vor allem zur Verlaufskontrolle.

PSA-Wert: Erhöhte und normale Werte (1)

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Ist Ihre Prostata gesund?

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PSA-Wert: Wann normal oder erhöht?

Für gesunde Männer gibt es keinen allgemeingültigen Grenzwert für den PSA-Wert. Grundsätzlich liegt der normale Bereich zwischen 0 und maximal 4 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml). Bei einem PSA-Wert zwischen 2 und 4 ng/ml gilt der Wert als erhöht und vor allem bei jüngeren Männern als kontrollbedürftig.

PSA-Wert: Alterstabelle mit Werten im Normbereich

Da sich der PSA-Wert im Alter natürlicherweise erhöhen kann, haben Fachleute altersabhängige Normbereiche bestimmt. Diese Werte dienen jedoch nur der Orientierung. Es müssen neben dem Alter weitere individuelle Faktoren, wie Medikamenteneinnahme oder Krankheiten in der Familie, beachtet werden, um eine Aussage zur Gesundheit der Prostata treffen zu können.

AlterPSA-Wert im Normbereich
40 – 49 Jahre< 1,4 ng/ml
50 – 59 Jahre< 2,0 ng/ml
60 – 69 Jahre< 3,1 ng/ml
ab 70 Jahren< 4,1 ng/ml

PSA-Test: Nicht immer ist ein Screening sinnvoll

Der PSA-Wert sollte nur in bestimmten Fällen im Blut ermittelt werden. Solange keine Beschwerden und kein konkreter Verdacht für Prostatakrebs bestehen, ist ein PSA-Screening in der Regel überflüssig. Sinnvoll ist die Messung des PSA-Werts etwa, um den Verlauf eines diagnostizierten Prostatakrebs zu kontrollieren. Zu Früherkennungsuntersuchung von Krebs ist das Screening hingegen ungeeignet.

Unter Umständen führt ein PSA-Test auch zu Fehl- beziehungsweise Überdiagnosen und überflüssigen Therapien. Die möglichen Nebenwirkungen der (teils überflüssigen) Behandlungen von Krebs sind mitunter Harninkontinenz und Erektionsstörungen. Zudem ist ein Tumor der Prostata häufig mit einer starken psychischen Belastung der Patienten verbunden.

Deshalb sollten Männer auch von Selbsttests für zu Hause absehen, die teilweise auch falsche Ergebnisse liefern. Bei Unsicherheiten und Beschwerden sollte stets Rat in einer urologischen Praxis eingeholt werden. Die möglichen Risiken und der Nutzen eines PSA-Tests sollten bei der Entscheidung stets beachtet werden.

PSA-Test zur Früherkennung muss selbst bezahlt werden

Die Kontrolle des prostataspezifischen Antigens zählt nicht zu den von Krankenkassen übernommenen Leistungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen. Ein PSA-Screening ist eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), weshalb die Kosten von rund 20 Euro müssen selbst übernommen werden müssen. Inklusive eines Beratungsgesprächs und Blutabnahme in einer urologischen Praxis ist mit rund 50 Euro zu rechnen.

Letzte Aktualisierung: 03.05.2023

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Jessica Rothberg (Medizinredakteurin)

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PSA-Wert: Erhöhte und normale Werte (2024)

FAQs

What is a good PSA number to worry about? ›

Between 4.0 and 10.0 (the borderline range), you have a 25% chance of prostate cancer. Above 10.0, you have a greater than 50% chance of having prostate cancer.

What should a 70 year old PSA score be? ›

0-2.5 ng/mL: Normal for men ages 40-50. 2.5-3.5 ng/mL: Normal for men ages 50-60. 3.5-4.5 ng/mL: Normal for men ages 60-70. 4.5-5.5 ng/mL: Normal for men ages 70-80.

What is the best drink to lower PSA? ›

Drinking Green Tea

Are you a health-conscious person? Are you trying to switch to green tea? Then you are on the right track. Green tea contains antioxidants that fight several cancers, including prostate cancer, by lowering PSA levels.

What is an acceptable PSA result? ›

Decoding a PSA Test

For men in their 40s and 50s: A PSA score greater than 2.5 ng/ml is considered abnormal. The median PSA for this age range is 0.6 to 0.7 ng/ml. For men in their 60s: A PSA score greater than 4.0 ng/ml is considered abnormal. The normal range is between 1.0 and 1.5 ng/ml.

What is a safe PSA value? ›

In the past, PSA levels of 4.0 ng/mL and lower were considered normal. However, some individuals with PSA levels below 4.0 ng/mL have prostate cancer and many with higher PSA levels between 4 and 10 ng/mL do not have prostate cancer (1). In addition, various factors can cause someone's PSA level to fluctuate.

How can I lower my PSA quickly? ›

Some suggestions include reducing fat intake, drinking in moderation and eating more fruits and vegetables. It's worth considering specific dietary additions or substitutions. Omega-3 fatty acids, for instance, are found in cold-water fish and some nuts, and may reduce your risk of getting prostate cancer.

At what age is PSA no longer recommended? ›

If you choose to have prostate cancer screening, most organizations recommend stopping around age 70 or if you develop other serious medical conditions that limit your life expectancy.

Does ejacul*ting lower your PSA? ›

sem*n released during sexual activity can cause PSA levels to rise temporarily, which may affect the test results.

At what PSA level should a biopsy be done? ›

Is there a threshold PSA level that requires biopsy? No. But a PSA above 4.0 in anyone over age 60, or above 2.5 in anyone younger than 60, will likely prompt additional testing.

Do bananas help the prostate? ›

There's no conclusive evidence that consuming bananas has a direct benefit for prostate cancer treatment. That said, bananas contain many micronutrients that can help support your overall health while you're undergoing treatments such as radiation therapy or hormone therapy.

What is the 5 second exercise to shrink the prostate? ›

Tighten and hold your pelvic floor muscles for five seconds (count 1 one thousand, 2 one thousand, 3 one thousand, 4 one thousand, 5 one thousand). Relax your pelvic muscles. You have just done one Kegel exercise. You should plan to do 10 to 20 Kegel exercises three to four times each day.

What is the best fruit for prostate? ›

Berries are great source, particularly strawberries, blackberries, blueberries, and raspberries. These fruits offer up powerful antioxidants known as anthocyanins.

What is an alarming PSA number? ›

If you have a PSA level greater than 10, you have over a 50% chance of having prostate cancer. It's very important to talk to a healthcare provider about a prostate biopsy if your PSA is in these ranges.

Should a 70 year old get a prostate biopsy? ›

The USPSTF does not recommend screening for prostate cancer in men, including men with a family history of prostate cancer, older than 70 years.

What is the normal PSA for a 70 year old man? ›

2.5-3.5: Normal for a man 50-60 yrs. 3.5-4.5: Normal for a man 60-70 yrs. 4.5-5.5: Normal for a man 70-80 yrs.

What is a critical PSA level? ›

Most men without prostate cancer have PSA levels under 4 ng/mL of blood. When prostate cancer develops, the PSA level often goes above 4. Still, a level below 4 is not a guarantee that a man doesn't have cancer. About 15% of men with a PSA below 4 will have prostate cancer if a biopsy is done.

Is 200 a high PSA level? ›

If the PSA level is greater than 100 ng/mL in the majority of cases is the most locally advanced or metastatic, but if this PSA level, which is very high if associated with a large prostate over 400 g, is not a predictive value of metastatic cancer.

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